Fernschach

Fernschach

Ach, fast so wie beim Fernschach

Fühl ich mich grad so einsam, ach!

Dass ich bald glaub, ich mag nicht mehr.

Jetzt müsste eine Dame her

Ich wär ihr Turm, ihr Pferd, ihr Läufer

Wär´ ich kein Wurm, kein Nerd, kein Säufer

Ach säß´ ich doch wie dermaleinst, zu ihren Füßen nieder

Da sitz ich leider, leider immer wieder

Und werd wohl niemals höher steigen

Dort, wo im Himmel Fiedeln geigen,

wo Harfen ihre Saiten lupfen

und Engel zu den Klängen hupfen.

Auch Teufel sind zuweiln darunter

Ein Boschger Haufen kunter-

bunter religiöser Antipoden

Da fragt nun einer plötzlich, wo denn

Das Schachbrett sei, dass er besessen

Zuerst in Bochum, dann in Essen,

jetzt in Bonn beim Schachturnier

Ach, darum ist es grad nicht hier!

Ich hatt schon überall geguckt

Und hätte ich nicht ausgedruckt,

den letzten Zug, den ich gezogen

Ich wäre ratlos, ungelogen,

Was jetzt wohl zu beginnen sei.

ist mit nichten einerlei.

Drum all ihr Nichten, all ihr Neffen

Sollten wir uns nicht mal treffen

Und gemeinsam ausbaldowern

- ist doch Bonn gar nicht mal sooo fern -

wie´s Turnier nun weitergeht

Und wer siegen wird. Doch seht!

Einer schlug die Dame! Ach!!!

Und floh von Bonn nach Offenbach.

© Fey & Genähr

Seitenanfang